Touchpoint: Bei einer Weinprobe wird ein Glas mit Wein eingeschenkt.
CA Creative (unsplash.com)

Was ist ein Touchpoint?

Beitrag von Christian Silber

Lesedauer: 3 Minuten

Veröffentlicht am 21. April 2023

Aktualisiert am 3. Januar 2024

Wir im honey-studio haben den Begriff Touch­point schon früher häufig verwendet, um unseren Kund:innen Kommuni­kations­maß­nahmen zu erklären. Um ehrlich zu sein, haben wir uns nie darum gekümmert, was das Wort wirklich bedeutet. Das hat sich aber schlagartig geändert, als wir angefangen haben, uns inten­siver mit dem Thema Kund:innen-Zentrierung aus­einander­zusetzen.

Was steht eigentlich auf der Webseite von Wikipedia zu dem Begriff?

„Touchpoint (auch Touch Point, wörtlich ‚Berührungspunkt‘) oder Point of Contact (POC, wörtlich ‚Kontaktpunkt‘) ist ein Begriff des Marketings. Er bezeichnet die Schnittstelle eines Unternehmens, einer Marke oder eines Wirtschaftsguts (z. B. Ware, Dienstleistung) zu möglichen, bestehenden oder ehemaligen Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern.“

Soweit die Definition, die uns Wikipedia zu dem Begriff „Touchpoint“ liefert.

Touchpoint: Bei einer Weinprobe stoßen Menschen mit Weingläsern an.

Für uns bedeutet Touchpoint weit mehr

Manchmal begegnet einem auch der Begriff Marken­kontakt­punkt. Wir im honey-studio bevor­zugen den Begriff „Touchpoint“ oder noch lieber die deutsche Ent­sprechung „Berührungs­punkt“. Warum? Ein Berührungs­punkt ist so viel mehr als ein Kontakt­punkt: es geht über das „nur“ in Kontakt kommen hinaus. Entscheidend ist die Silbe Berührung! Wir wollen in dem Moment des Zusammen­kommens mit einer möglichen, bestehenden oder ehe­maligen Kund:in in Berührung kommen und im Idealfall positive Gefühle auslösen. Dabei schließt das Wort Berührung das Fühlen bereits mit ein. Wir spüren, ob sich etwas gut oder schlecht, ver­traut oder unge­wohnt, warm oder kalt anfühlt.

Momente der Wahrheit

Die Unter­nehmens­beraterin Anne M. Schüller sagt: „Die Touchpoints eines Unter­nehmens sind Momente der Wahrheit.“ Damit bringt sie es auf den Punkt: An den Touch­points entscheiden wir, ob wir etwas sympathisch, ver­trauens­erweckend oder qualitäts­voll finden und ob wir uns am Ende zum Kauf eines Produktes oder einer Dienst­leistung entscheiden.

An einem Kontakt­punkt kommt eine Person unmittel­bar mit einem Unter­nehmen, einer Marke oder einem Produkt in Berührung.

Mein Tipp: Berührungspunkte pflegen

Pflegen Sie beständig Ihre Berührungs­punkte und kreieren Sie neue Berührungs­punkte dort, wo sich Ihre Kund:innen aufhalten. Prüfen Sie umgekehrt, ob Sie auf Berührungs­punkte verzichten können. Kommt Ihre Ziel­gruppe an diesem Punkt nicht mehr mit Ihrem Unter­nehmen in Berührung, können Sie sich die Pflege sparen und den Touch­point aufgeben.

Im Idealfall sorgen Sie dafür, dass Ihre Touch­points positiv emotional aufge­laden sind. Schaffen Sie es dabei, Ihre Kund:innen zu überraschen, zaubern Sie ihnen damit sicher­lich ein Lächeln ins Gesicht und bleiben positiv in Erinnerung.

Touchpoint: Weinkorken mit unerwartetem Aufdruck.

Wechseln Sie die Perspektive – durch die Augen der Kund:innen sehen

Zugegeben, überraschend positiv berührende Kontakt­punkte herzustellen ist nicht einfach. Aber es muss nicht immer das „ganz große Ding“ sein. Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Kund:innen und denken Sie über alle möglichen Berührungs­punkte zu Ihrem Unter­nehmen nach: Wo lässt sich etwas verbessern? Wo gibt es die Möglichkeit, einen Berührungs­punkt positiv emotional aufzuladen?

Genau dabei helfen wir Ihnen unter anderem in unserem „Touchpoint-Kompass-Workshop. Viele gute Beispiele für Touch­points finden Sie zudem in unserer Rubrik: „1.000 tolle Touchpoints“

Warum so viel Aufwand?

Ganz einfach: Weil Sie damit aus zufrie­denen Kund:innen begeisterte Kund:innen machen. Ihr Ziel sollte es sein: Fans um Ihr Unter­nehmen und Ihr Produkt zu scharen. Diese begeister­ten Kund:innen werden gerne wieder bei Ihnen ein­kaufen und was noch viel wichtiger ist: Sie werden mit Freude und mit Leiden­schaft von Ihrem Unter­nehmen und Produkten berichten. Damit haben Sie loyale Kund:innen gewonnen, die mit Ihnen durch dick und dünn gehen. Diese Fans erzählen (Mund­propa­ganda) von Ihrem Unter­nehmen und Ihrem Produkt und sorgen so dafür, dass noch viel mehr Menschen von Ihnen erfahren und treue Kund:innen werden.

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„Für mich steht fest, dass richtig gestaltete Touchpoints für eine gestärkte Kund:innen-Beziehung sorgen. Kundenfokus hilft Unternehmen dabei sich von Mitbewerbern zu differenzieren.“
Christian Silber (he/him)

Lotse für Unternehmer:innen, Kommunikationsdesigner M. A.